Freitag, 6. Juni 2008

Liebes Tagebuch, ...

Die letzten 2 Wochen ist ja nun nicht all zuviel passiert. Ich will nicht behaupten, dass ich hier schon dem sogenannten Alltagstrott verfallen bin, aber so langsam hab ich mich an das Leben hier gewöhnt. Wochentags arbeiten bis 6, Montags oder Mittwochs mit den Kollegen zum Badminton, gelegentlich eine Runde joggen im Century Park und am Wochenende ein Besuch von 1-2 Sehenswürdigkeiten bzw. Orten die man in Shanghai mal gesehen haben sollte. Faszinierend finde ich hier nachwievor den starken Kontrast zwischen dem alten China, wenn man, bildlich gesprochen, nach links schaut und dem modernen China, wenn man nach rechts schaut. Wenn man zum Beispiel in einem Moment noch durch eine Gasse schlendert, in der die Hühner munter gackern und die Häuser einem Nachkriegs-Szenario gleichen, und man nach der nächsten Abbiegung eine Werbung für die olympischen Spiele in Peking auf einem gigantischen Flatscreen präsentiert bekommt, fühlt man sich schon so, als hätte man gerade einen Zeitsprung miterlebt. Ganz so monoton waren die letzten Tage natürlich nicht (wäre ja noch schöner) ... hier also ein paar kurze Eindrücke der letzten 2 Wochen.

Am 23. Mai waren ja die olympischen Fackelträger in der Stadt und haben sich natürlich auch in dem bekannten Stadtteil Pudong blicken lassen. Mit der Betonung auf olympische Fackelträger (Plural), weil insgesamt 416 Chinesen und Nicht-Chinesen die Ehre hatten eine kleine Strecke zu laufen. Na jedenfalls wollten wir uns das nicht nehmen lassen und haben an diesem Tag frühzeitig das Büro verlassen um die Verfolgung aufzunehmen. Bedauerlicherweise haben wir Sie dann doch nicht zu Gesicht bekommen, weil wir, mit Hilfe der Metro, stets zu spät an Ort und Stelle waren - die müssen sehr schnell gelaufen sein :) Aber egal, auf einer der vielen Videoleinwände in der Nanjing Lu haben wir den Endlauf dann doch noch per Liveübertragung sehen können.

Letzte Woche Donnerstag (29. Mai) ging es mit Marco zum "Einwohnermeldeamt", um sein Visum verlängern zu lassen. Und während er in der 2. Etage darauf wartete, dass seine Nummer aufgerufen wird, habe ich mir unten in der Lobby einen Kaffee bestellt und die Leute beobachtet - hier waren ja quasi Menschen von allen Kontinenten vertreten. Ja und während ich da so saß, ist mir dann dieses lustige Gebäude aufgefallen. Als hätten die Chinesen beim Bau ein Stück vergessen und es nachträglich noch eingeschoben - passt nur nicht so richtig.

Am gleichen Tag haben wir Abends noch eine Kungfu-Schule (LongWu Kungfu Center) besucht und ein paar Chinesen beim Martial Art Training zugeschaut (mehrere Kampfkünste vereint). Da die Trainingskleidung, eine Hose und ein T-Shirt mit dem Club-Logo, für deutsche Verhältnisse sehr günstig war, haben wir sie uns dann für sage und schreibe 13 Euro gekauft. Nun kann sich Bruce Lee warm anziehn - wenn er denn noch leben würde ;)

Am 30. Mai gab es Melone für alle. Da hab ich mich so gefreut, da hab ich doch glatt ein Foto gemacht ;) - Ich hoffe Ihr bemerkt die absichtliche Ironie, nicht dass hier jemand denkt ich flipp total aus vor Freude wenn mir jemand ne Melone auf den Tisch stellt. Außerdem wollte ich Euch mal meinen Schreibtisch zeigen. Den Desktop-PC brauch ich eigentlich nur wenn ich mal etwas drucken muss. Und das Casino-Spiel auf meinem Monitor läuft natürlich nur während der Mittagspause ;)

Letzten Sonntag sind wir mit Janett und Tommi, zwei Kommilitonen von uns, in die Nanjing Road geschlendert, um ENDLICH einmal die berühmte Pekingente zu probieren. Sehr, sehr köstlich. 80 Yuan, also 8 Euro haben wir in dem Restaurant unserer Wahl bezahlt - eigentlich ein Witz - und hätten wir sie irgendwo außerhalb der Nanjing Lu bestellt, hätten wir sicherlich noch weniger bezahlt. Nach dem Lunch sind Marco und ich in's Science and Technology Museum gefahren um uns ein bischen zu bilden ;) Auf dem Foto sieht man die markante Glaskugel des Gebäudes und wenn man genau hinsieht eine weitere Kugel im Inneren - worin sich ein 4D-Kino befindet... mh... Zeitreisen? Naja.

Nun, nächsten Montag ist Drachenbootfest, ein freier Tag also und warscheinlich auch der Grund dafür, dass heute schon um 4 das Büro geschlossen wird. Am nächsten Dienstag werde ich dann mal meinem chinesischen Freund Sam meinen gerade verfassten Notitzzettel unter die Nase halten. Sam ist quasi dem Projekt zugeteilt, über welches ich meine Diplomarbeit schreibe, oder besser gesagt, welches ich dafür verwenden werde. Auf dem Zettel stehen ein paar Dinge die ich dringend für die technische Auslegung brauche (über das Diplomthema schreibe ich vielleicht später einen extra Eintrag). Ich hab es mal, im hoffentlich verständlichen, China-Englisch aufgeschrieben und ein paar chinesische Übersetzungen aus einem Wörterbuch hinzugefügt ;) Schau'n mer mal. Also dann, ein schönes Wochenende Euch allen. Bis dahin, Euer Jonney

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hehe sehr scheene...ich will mehr sowas lesen :)
Das mit den Gegensaetzen von alt und neu is mir auch aufgefallen, is scho manchmal krass hihi :)
Hier hat man das nich so oft...hier is irgendwie fast alles modern und recht sauber...nur in manchen Gassen siehts a bissl drecksch aus...und dann die ganzen Klimaanlagen hihi.

Naja wuensch dir viel viel Spass beim Drachenbootfest!!! Haben wir ja hier leider nich :(

Viele Gruesse aus der gleichen Zeitzone nur etwas suedlicher ;)

PS: Kannst jetz scho chinesisch???

Anonym hat gesagt…

da haste dann quasi Deinen eigenen SAM (der mit dem S aufm Rücken) für Deine Diplomarbeit - ich hau mich weg *ggg*

Anonym hat gesagt…

@Ari: Chinesisch werde ich wohl nie lernen :)

Vicky hat gesagt…

Hi dus!
Mensch, scheinst dich ja richtig eingelebt zu haben ^_^
Freut mich echt für dich!!!
Wann geht es eigentlich Heim? Und schaffst du alles in 3 Monaten, also bei mir geht das nicht ich werde 6 bis 7 Monate dort bleiben.
Und wie ist eigentlich dein Thema!!! Fragen über Fragen!!!!

O.k ich wünsch dir noch nen schöne Woche
Liebe Grüsse Vicky

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